Freundlicher Bernhardiner mit braun-weißem Fell, sitzt vor neutralem beigem Hintergrund, schaut direkt in die Kamera, mit heraushängender Zunge und sanftem Blick.

Bernhardiner FAQ – 15 häufige Fragen und Antworten rund um den sanften Riesen

Bernhardiner – Der umfassende Rasse-Bericht

Der Bernhardiner (engl. Saint Bernard) ist eine der ikonischsten Hunderassen der Welt: sanftmütig, imposant, berühmt für seine Rolle als Alpenretter – und doch anspruchsvoller, als viele denken. Dieser sehr ausführliche Blog liefert dir zu jedem Themenfeld einen Bericht: fundiert, praxisnah und ehrlich.

Herkunft & Geschichte – Bericht

  • Ursprung: Schweizer/Italienische Alpen (Großer St. Bernhard‑Pass, ~2.469 m).
  • Namensgebung: Nach dem Augustinerkloster/Hospiz „Großer St. Bernhard“, seit dem 11. Jh.
  • Frühe Funktion: Begleit‑ und Schutzhund der Chorherren; später Lawinen‑ und Suchhund.
  • Ikone „Barry“: Berühmtester Bernhardiner (Anfang 1800er) – Dutzende Rettungen; im Naturhistorischen Museum Bern geehrt.
  • Rasseentwicklung: Kreuzungen mit Doggen/Neufundländern im 19. Jh.; 1887 einheitlicher Schweizer Standard.
  • Mythos Rumfässchen: Romantische Darstellung; historisch nicht als Standardausrüstung belegt.

Essenz: Der Bernhardiner ist ein alpiner Arbeitshund mit Rettungstradition, gezüchtet für Kälte, Schneestürme und Menschenfreundlichkeit.

Rasseportrait & Wesen – Bericht

  • Charakter: Gelassen, freundlich, familienbezogen, kinderlieb (unter Aufsicht), wachsamer „sanfter Riese“.
  • Größe/Gewicht: Rüden ~70–90 cm/65–90 kg, Hündinnen etwas darunter.
  • Aktivitätslevel: Moderat; tägliche Bewegung nötig, kein Marathonläufer. Hitzeempfindlich!
  • Eignung: Für Menschen mit Platz, Stabilität und Zeit; weniger geeignet für enge Wohnungen ohne Aufzug oder sehr warme Regionen.

Lebenserwartung – Bericht

Durchschnitt: ca. 8–10 Jahre (große/„gigantische“ Rassen altern schneller). Einfluss haben Genetik, Gewicht, Wachstumstempo, Bewegung und Vorsorge.

Linien & Varietäten – Bericht

Fell

  • Kurzhaar (Stockhaar): dichter, wetterfester Mantel; traditionell „arbeitsnäher“.
  • Langhaar: üppiger, pflegeintensiver; populär in der Schauzucht.

Zuchtlinien

  • Arbeits-/Leistungsorientiert: robust, zweckmäßig, häufig etwas leichter.
  • Show-/Ausstellungslinien: größer, massiger, stärker behaart.
  • Regional: Europäische Linien näher am FCI‑Standard; nordamerikanische teils schwerer.

Farben & Standard – Bericht

  • Grundfarbe: Weiß mit Rot/Rotbraun (Mantel-, Sattel‑ oder Plattenzeichnung).
  • Zeichnungen: weißer Brustfleck, Blesse, Halskragen, Pfoten, Rutenspitze; dunkle Maske/Ohren typisch.
  • Nicht typisch: einfarbig, schwarz (außer Maske/Abzeichen), „exotische“ Farben.

Gesundheit – Bericht (typische Themen & Prävention)

Große Hunde haben besondere Gesundheitsrisiken. Seriöse Zucht & aktive Vorsorge sind entscheidend.

Häufige/typische Probleme

  • Hüft‑ & Ellbogendysplasie (HD/ED): genetische Veranlagung + Wachstum/Übergewicht.
  • Magendrehung (GDV): lebensbedrohlich; tiefe Brust & hastiges Fressen erhöhen das Risiko.
  • Herzerkrankungen: z. B. dilatative Kardiomyopathie (seltener); jährlicher Check sinnvoll.
  • Augen: Entropium/Ektropium, „Cherry Eye“, Konjunktivitis; Faltenpflege wichtig.
  • Orthopädie: Kreuzbandriss, Osteoarthritis; langsames Wachstum & schlankes Gewicht schützen.
  • Neoplasien: Knochentumoren (Osteosarkom) kommen bei Riesenrassen vor.
  • Haut/Ohren: Hotspots, feuchte Dermatitis, Otitis (v. a. bei Langhaar/Schwimmern).
  • Endokrinologie: Hypothyreose möglich.
  • Hitzeempfindlichkeit: erhöhtes Hitzschlag‑Risiko.

Prävention & Screening

  • Züchter mit HD/ED‑Auswertungen, Herz‑/Augenchecks wählen.
  • Gewichtskontrolle, gelenkschonende Bewegung, rutschfeste Böden.
  • Fütterungsmanagement (siehe Ernährung).
  • Bei GDV‑Risiko: mehrere kleine Mahlzeiten, Ruhe nach dem Fressen; prophylaktische Gastropexie mit Tierarzt besprechen.
  • Jährliche Gesundheitschecks, bei Senioren halbjährlich.

Notfallzeichen GDV: aufgeblähter Bauch, Unruhe, Würgen ohne Erbrechen, Speichelfluss, Kreislaufschwäche → sofort Tierklinik.

Pflege – Bericht (Fell, Haut, Ohren, Zähne)

  • Bürsten: Kurzhaar 1–2×/Woche; Langhaar 3–4×/Woche, im Fellwechsel täglich.
  • Baden: alle 6–12 Wochen oder nach Bedarf (milde Shampoos).
  • Ohren: 1×/Woche Kontrolle/Reinigung.
  • Augen/Falten: täglich sanft reinigen.
  • Zähne: 3–5×/Woche putzen; Kaubeschäftigung ergänzend.
  • Krallen: monatlich kontrollieren.
  • Speichel: Handtücher bereit halten; leicht zu reinigender Futterbereich.

Ernährung – Bericht (von Welpe bis Senior)

Wachstum

  • Giant‑Breed‑Welpenfutter mit moderatem Energie‑ & Ca/P‑Gehalt → langsames, gleichmäßiges Wachstum.
  • Regelmäßig wiegen, Wachstumskurven nutzen; keine Kalorien‑„Booster“.

Erwachsene

  • Hochwertiges Futter mit angepasstem Energiegehalt; Taille sichtbar, Rippen fühlbar.
  • Portionierung: 2–3 Mahlzeiten/Tag; Slow‑Feeder gegen Schlingen.

Senioren

  • Reduzierter Energiegehalt, Gelenknährstoffe (Omega‑3, Glucosamin/Chondroitin – tierärztlich abstimmen).

Magendrehung‑Prävention

  • Kleine Portionen, Ruhe 60–90 Min. nach dem Fressen.
  • Hausgemacht/Barf nur mit ernährungsmedizinischer Beratung (Mineralbalance!).
  • Snacks: kalorienarm; giftige Lebensmittel (z. B. Xylit, Trauben, Zwiebeln) strikt meiden.

Bewegung & Auslastung – Bericht

  • Täglich 60–90 Min. aufgeteilt: Spaziergänge, Nasenarbeit, ruhige Koordination.
  • Kein exzessives Springen/Treppenlaufen (bes. im Wachstum).
  • Kopfarbeit: Futterpuzzle, Personensuche (Mantrailing light), Grundgehorsam.
  • Im Sommer: Trainingszeiten in kühle Stunden verlegen; Wasser & Schatten.

Erziehung & Zusammenleben – Bericht

  • Frühe Sozialisierung: Umwelt, Menschen, Tiere – ruhig & positiv.
  • Grundkommandos: Sitz, Platz, Bleib, Rückruf, Leinenführigkeit.
  • Management: sichere Lagerplätze, rutschfeste Böden, Auto‑Rampe.
  • Kinder/Hunde: Sanft, aber groß – Aufsicht und Grenzen.
  • Alleine bleiben: langsam aufbauen; Bernhardiner sind menschenbezogen.

Kosten – Bericht (DE/AT grobe Richtwerte)

Richtwerte können regional stark variieren. Rücklagen für Notfälle sind bei Großhunden besonders wichtig.
Kostenposten Einmalig Laufend/Monat
Anschaffung (seriöser Züchter) 1.500–3.000 €
Erstausstattung (XXL) 400–800 €
Futter (Großrasse, hochwertig) 120–250 €
Hundesteuer/Anmeldung 5–20 €
Haftpflichtversicherung 5–15 €
Tierarzt Routine (Ø) ~15–40 €
Rücklagen OP/Notfall (empfohlen) 30–70 €
Pflege (Shampoo, Grooming) 5–20 €
Training/Hundeschule 150–400 € Kurs

Recht & Rahmenbedingungen – Bericht

  • Platzbedarf: Großzügige Wohnfläche; ebenerdig/mit Aufzug ideal; eingezäunter Garten von Vorteil.
  • Transport: Stabiles, großes Auto; Einstiegshilfe/Rampe.
  • Reisen: Kühle Ziele bevorzugen; klimatisierte Unterkünfte, Hitzestrategie.
  • Mietrecht: Genehmigung klären; Hausordnung beachten.
  • Versicherung/Haftung: In vielen Regionen Pflicht oder dringend empfohlen.

Zucht & Auswahl – Bericht (seriöse Quellen finden)

  • Vereinszugehörigkeit: FCI/ÖKV/VDH/SSV o. ä.; Gesundheitsnachweise (HD/ED/Herz/Augen).
  • Welpenaufzucht: Familienumfeld, sauberer Eindruck, Mutterhündin anwesend.
  • Transparenz: Realistische Aussagen zu Größe, Sabbern, Kosten – keine Schönfärberei.
  • Adoption: Tierschutz/Not‑Bernhardiner – Vorwissen & Stabilität nötig.

Typische Fehler – Bericht

  • Zu energiereiches Welpenfutter → Wachstumsbeschleunigung & Gelenkprobleme.
  • Übergewicht – schadet erheblich.
  • Hitze unterschätzen.
  • Zu wenig Grunderziehung bei 70–90 kg Körperkraft.
  • Falsches Timing beim Füttern/Spielen → erhöhtes GDV‑Risiko.

Pro & Contra – Bericht

Pro

  • Herzliches, ruhiges Wesen; familienfreundlich.
  • Beeindruckender, wachsamer Begleiter.
  • Kooperation & Nasenarbeit machen Spaß.

Contra

  • Kürzere Lebenserwartung als bei kleineren Rassen.
  • Hohe laufende Kosten (Futter/Medizin/Equipment).
  • Sabbern, Fellpflege, viel Platzbedarf; Hitzeempfindlichkeit.

Beispiel‑Wochenplan – Bericht

  • Täglich: 2–3 Spaziergänge (je 20–40 Min), 10–15 Min Nasen‑/Kopfarbeit, Bürsten nach Bedarf, Augen/Ohren‑Check.
  • 2–3×/Woche: Leichtes Muskel‑/Koordinationstraining (Cavaletti, Balance), kurze Tricksequenzen.
  • Wöchentlich: Krallen‑ & Hautkontrolle, Zahnpflege‑Schwerpunkt.
  • Monatlich: Gewicht & Sitz des Geschirrs prüfen; Parasitenprophylaxe nach Plan.
  • Halbjährlich/Jährlich: Tierarztcheck (Senioren: halbjährlich), Blutbild nach Absprache.

Einkaufsliste – Bericht (Startpaket)

  • XXL‑orthopädisches Bett + rutschfeste Unterlage
  • Gepolstertes Geschirr + stabile Leine; ggf. Joggingleine
  • Slow‑Feeder & rutschfeste Näpfe (viel Wasser!)
  • Bürste/Unterwollkamm, Ohrenreiniger, milde Tücher
  • Rampe fürs Auto, Kühlmatte/Sommer
  • Futter (Welpe/Adult passend), Messbecher, Waage
  • Erste‑Hilfe‑Set (inkl. Maulschlinge Größe „Riese“) + Notfallnummern

FAQ – Kurzberichte

  • Stinken Bernhardiner? Nicht per se; feuchte Falten/Ohren können riechen → Pflege!
  • Wie viel sabbern sie? Individuell, aber meist deutlich mehr als andere Rassen.
  • Sind sie Anfängerhunde? Möglich mit engem Coaching, realistischer Erwartung & Zeit.
  • Vertragen sie Hitze? Schlecht; Trainingszeiten anpassen, Abkühlung planen.
  • Wie viel fressen sie? Abhängig von Aktivität/Futterdichte; oft 700–1.200 g TroFu/Tag (Richtwert; Figur beachten).

Dieser Blog ersetzt keine tierärztliche Beratung. Für Fütterung, Vorsorge und mögliche Operationen (z. B. Gastropexie) sprich bitte mit deiner Tierärztin/deinem Tierarzt.

© Bernhardiner – Rassebericht. Alle Rechte vorbehalten.

FAQ zum Bernhardiner

1) Woher stammt der Bernhardiner?
Der Bernhardiner stammt aus den Schweizer/Italienischen Alpen rund um den Großen St.-Bernhard-Pass. Bekannt wurde er als Rettungs- und Begleithund der Augustiner-Chorherren.
2) Wie groß und schwer wird ein Bernhardiner?
Rüden erreichen meist 70–90 cm Schulterhöhe und 65–90 kg, Hündinnen etwas weniger. Linien und Ernährung beeinflussen das Endgewicht.
3) Eignet sich ein Bernhardiner für eine Wohnung?
Möglich, wenn genug Platz, Aufzug bzw. wenige Treppen, rutschfeste Böden und täglich strukturierte Auslastung vorhanden sind. Ein Haus mit Garten ist ideal.
4) Versteht sich der Bernhardiner gut mit Kindern?
Ja, er gilt als sanft und geduldig. Aufgrund seiner Größe ist Aufsicht Pflicht und ein respektvoller Umgang muss geübt werden.
5) Sabbern Bernhardiner viel?
Ja, im Vergleich zu vielen Rassen deutlich mehr. Handtücher, leicht zu reinigende Bereiche und regelmäßige Maul- und Fellpflege helfen.
6) Wie viel Bewegung braucht ein Bernhardiner?
Meist 60–90 Minuten täglich, aufgeteilt in Spaziergänge und ruhige Beschäftigung (Nasenarbeit, Grundgehorsam). Kein Hochleistungssport, Hitze meiden.
7) Wie viel frisst ein Bernhardiner pro Tag?
Abhängig von Futterdichte und Aktivität: häufig 700–1.200 g Trockenfutter pro Tag. Maßgeblich sind Herstellerangaben und die Figur (Taille sichtbar, Rippen tastbar).
8) Wie alt werden Bernhardiner?
Durchschnittlich etwa 8–10 Jahre. Faktoren sind Genetik, Wachstumstempo, Gewichtskontrolle, Bewegung und Vorsorgemedizin.
9) Welche typischen Krankheiten kommen vor?
Hüft- und Ellbogendysplasie, Magendrehung (GDV), Augenprobleme (Entropium/Ektropium), orthopädische Leiden, Haut- und Ohrenprobleme sowie vereinzelt Herzerkrankungen.
10) Was kostet ein Bernhardiner in der Haltung?
Laufende Kosten (Futter, Versicherung, Routine-Tierarzt) liegen oft bei 150–300 € pro Monat. Anschaffung beim seriösen Züchter: ca. 1.500–3.000 €.
11) Wie pflegeintensiv ist das Fell?
Kurzhaar: 1–2×/Woche bürsten; Langhaar: 3–4×/Woche, im Fellwechsel täglich. Dazu Ohren-, Augen- und Zahnpflege sowie gelegentliches Baden.
12) Wie beugt man einer Magendrehung vor?
Mehrere kleine Mahlzeiten, langsames Fressen (Slow-Feeder), ruhige Phase nach dem Füttern und keine heftige Bewegung direkt davor/danach. Bei Risikohunden ggf. Gastropexie mit dem Tierarzt besprechen.
13) Kurzhaar oder Langhaar – was passt besser?
Kurzhaar gilt als pflegeleichter und arbeitsnäher, Langhaar ist eindrucksvoll, benötigt aber mehr Pflege. Charakter und Gesundheit sind wichtiger als Felllänge.
14) Können Bernhardiner gut alleine bleiben?
Ja, wenn man es behutsam trainiert. Der Aufbau erfolgt schrittweise mit Management (Ruheplatz, Kauartikel, Routine). Längere Zeiten sollten die Ausnahme sein.
15) Welche Versicherungen sind sinnvoll?
Eine Hundehaftpflicht ist in vielen Regionen Pflicht oder dringend zu empfehlen. Zusätzlich sind OP-/Krankenversicherungen oder finanzielle Rücklagen ratsam.
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