
Augenleiden bei Hunden: Ursachen, Vorbeugung & Tipps bei Erblindung
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Augenleiden bei Hunden: Ursachen, Vorbeugung und natürliche Unterstützung
Ein Leitfaden für Hundehalter – inkl. Tipps für den Alltag, wenn der Hund erblindet.
Die Augen sind für Hunde – wie für uns Menschen – ein wichtiges Sinnesorgan. Gesunde Augen sind entscheidend für Orientierung, Spiel und Lebensqualität. Leider sind Hunde für verschiedene Augenleiden anfällig. Dieser Leitfaden gibt einen Überblick über häufige Erkrankungen, Ursachen, Vorbeugung sowie natürliche, unterstützende Möglichkeiten.
Häufige Arten von Augenleiden bei Hunden
Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Symptome: Rötung, Tränenfluss, Juckreiz, geschwollene Lider. Ursachen: Allergien, Fremdkörper, bakterielle/virale Infektionen, trockene Luft.
Keratitis (Hornhautentzündung)
Symptome: Trübung, Lichtempfindlichkeit, Schmerzen. Ursachen: Verletzungen, Viren, bakterielle Infektionen.
Katarakt (Grauer Star)
Symptome: Linsentrübung, unsicheres Gangbild. Ursachen: Alter, Genetik, Diabetes mellitus.
Glaukom (Grüner Star)
Symptome: erhöhter Augeninnendruck, Rötung, Schmerzen, Sehstörungen. Ursachen: gestörter Kammerwasserabfluss, häufig erblich.
Trockenes Auge (Keratokonjunktivitis sicca)
Symptome: zäher Ausfluss, chronische Reizung, mögliche Hornhautgeschwüre. Ursachen: Autoimmunreaktionen, Medikamente, chronische Entzündung.
Entropium/Ektropium
Symptome: Lidfehlstellung nach innen (Entropium) oder außen (Ektropium). Ursachen: genetisch/rassebedingt.
Linsenluxation
Symptome: plötzliche Sehverschlechterung, Schmerzen, Tränenfluss. Ursachen: erbliche Schwäche der Zonulafasern.
Ursachen & Entstehung
- Genetik & Rasse: u. a. Mops, Cocker Spaniel, Schäferhund mit erhöhtem Risiko.
- Alter: degenerative Prozesse (z. B. Katarakt) nehmen zu.
- Umwelt: Staub, Pollen, Rauch, Fremdkörper.
- Infektionen: Bakterien, Viren, Pilze.
- Trauma: Kratzer, Spielunfälle.
- Stoffwechsel: z. B. Diabetes als Risikofaktor.
Vorbeugende Maßnahmen
- Regelmäßige Augenchecks: jährlich beim Tierarzt; daheim tägliche Sichtkontrolle.
- Sanfte Pflege: Reinigung mit lauwarmem, abgekochtem Wasser oder geeigneten Augentüchern; Haare um die Augen kurz halten.
- Ernährung & Immunsystem: antioxidantienreich (u. a. Vitamin C, E) und ausgewogen füttern.
- Sicherheit: Vorsicht bei Stöcken/Unterholz; Kontakt mit Reinigungschemikalien vermeiden.
Natürliche Substanzen (unterstützend)
Wichtig: Natürliche Mittel ersetzen keine tierärztliche Diagnose und Therapie. Sie können begleitend unterstützen:
- Augentrost (Euphrasia): als milde, geeignete Präparate/Tropfen zur Beruhigung leichter Reizungen.
- Omega-3-Fettsäuren: z. B. Fischöl zur Unterstützung der Entzündungsbalance.
- Lutein & Zeaxanthin: über die Nahrung (Spinat, Grünkohl) zur Netzhautunterstützung.
- Vitamin A: wichtig für Hornhaut/Sehfunktion – Überdosierung unbedingt vermeiden.
Wann zum Tierarzt?
- plötzliche Trübung/Rötung
- starker, gelb-grüner Ausfluss
- Lichtscheu, Schmerzen, häufiges Blinzeln
- Verdacht auf Verletzung/Fremdkörper
Wenn der Hund erblindet – Tipps für den Alltag
Sicherheit in Haus & Garten
- Stolperfallen entfernen (Kabel, spitze Kanten, offene Treppen).
- Gefahrenstellen (Pool, Balkon, Teich) sichern.
- Möbel möglichst nicht umstellen – gewohnte Laufwege erhalten.
Orientierung erleichtern
- Gerüche: Wichtige Orte (Napf, Hundeklappe) mit dezentem Duft markieren.
- Akustik: Glöckchen an Haustür/anderen Tieren; sprechende Hinweise geben.
Rituale & klare Kommandos
- Konstante Spazierwege und Tagesroutinen.
- Verbale Signale wie „Stufe“, „Stopp“, „Langsam“ einüben.
Gemeinsame Aktivitäten
- Nasenarbeit, Suchspiele mit Futter/Spielzeug, Fährtenarbeit.
Tierärztliche Betreuung & Hilfsmittel
- Regelmäßige Kontrollen (z. B. Augeninnendruck bei Glaukom).
- Hilfsmittel wie „Blind Dog Halos“ (Schutzring am Geschirr) gegen Anstoßen.
Emotionale Unterstützung
- Ruhig, geduldig bleiben – Hunde spiegeln unsere Stimmung.
- Selbstvertrauen durch Lob, kleinschrittiges Training stärken.
- Auch blinde Hunde können aktiv und glücklich leben.
Fazit
Augenleiden bei Hunden sind häufig, lassen sich mit Aufmerksamkeit, Pflege und tierärztlicher Begleitung jedoch gut managen. Natürliche Substanzen können unterstützen, ersetzen aber keine Diagnose/Therapie. Bei Erblindung helfen sichere Umgebung, klare Routinen, verbale Signale und Nasenarbeit – so bleibt die Lebensqualität hoch.
FAQ
Welche natürlichen Substanzen können helfen?
Euphrasia, Omega-3, Lutein/Zeaxanthin und bedarfsgerechtes Vitamin A – stets nur begleitend.
Woran erkenne ich, dass es dringend ist?
Plötzliche Trübung/Rötung, starker Ausfluss, Schmerzen, Lichtscheu oder Verletzungsverdacht – sofort zum Tierarzt.
Kommt mein Hund mit Blindheit zurecht?
Ja, mit Anpassungen im Alltag und Training kann dein Hund weiterhin aktiv und zufrieden leben.
FAQ: Augenleiden bei Hunden – Häufig gestellte Fragen
1. Welche sind die häufigsten Augenkrankheiten bei Hunden?
Zu den häufigsten Augenkrankheiten zählen Bindehautentzündung, Hornhautentzündung (Keratitis), Katarakt (Grauer Star), Glaukom (Grüner Star), Trockenes Auge (Keratokonjunktivitis sicca), Entropium/Ektropium und Linsenluxation.
2. Woran erkenne ich eine Bindehautentzündung beim Hund?
Typische Anzeichen sind gerötete Augen, vermehrter Tränenfluss, Juckreiz sowie geschwollene oder verklebte Lider. Bei solchen Symptomen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
3. Welche Ursachen führen zu einem Grauen Star (Katarakt) beim Hund?
Katarakte entstehen meist durch altersbedingte Veränderungen, genetische Veranlagung oder als Folge von Diabetes mellitus. Auch Augenverletzungen können die Linsentrübung begünstigen.
4. Wie kann ich Augenprobleme bei meinem Hund vorbeugen?
Regelmäßige tierärztliche Augenuntersuchungen, tägliche Sichtkontrolle, saubere Augenpflege, ausgewogene Ernährung und Schutz vor Staub oder Chemikalien helfen, Augenkrankheiten vorzubeugen.
5. Welche Rolle spielt die Ernährung für die Augengesundheit des Hundes?
Antioxidantien wie Vitamin C und E, Omega-3-Fettsäuren sowie Carotinoide (Lutein, Zeaxanthin) unterstützen die Gesundheit von Netzhaut und Hornhaut.
6. Welche natürlichen Mittel können die Augengesundheit unterstützen?
Euphrasia (Augentrost), Omega-3-Fettsäuren, Lutein und Zeaxanthin sowie bedarfsgerechtes Vitamin A können begleitend helfen – niemals als Ersatz für eine tierärztliche Behandlung.
7. Wann sollte ich mit meinem Hund sofort zum Tierarzt gehen?
Bei plötzlicher Trübung, starker Rötung, eitrigem Ausfluss, Schmerzen, Lichtscheu oder Verdacht auf Fremdkörper ist eine umgehende tierärztliche Untersuchung erforderlich.
8. Wie reinige ich die Augen meines Hundes richtig?
Mit lauwarmem, abgekochtem Wasser oder speziellen tierärztlich empfohlenen Augentüchern – immer von außen nach innen wischen, um Keime nicht ins Auge zu bringen.
9. Welche Hunderassen sind besonders anfällig für Augenleiden?
Rassen mit kurzen Schnauzen oder ausgeprägten Augen wie Mops, Shih Tzu und Bulldogge sowie Cocker Spaniel oder Deutscher Schäferhund haben ein erhöhtes Risiko.
10. Kann ein Hund mit Glaukom (Grünem Star) geheilt werden?
Glaukom lässt sich nicht vollständig heilen, kann aber mit Medikamenten, Laser- oder chirurgischen Eingriffen behandelt werden, um den Augeninnendruck zu senken und Schmerzen zu lindern.
11. Wie kann ich meinen blinden Hund im Alltag unterstützen?
Sichere die Umgebung, nutze klare verbale Kommandos, richte feste Tagesroutinen ein und fördere den Geruchs- und Gehörsinn z. B. durch Suchspiele.
12. Kommen Hunde mit vollständiger Erblindung gut zurecht?
Ja. Mit geduldiger Führung, sicherer Umgebung und mentaler Auslastung können blinde Hunde ein glückliches und aktives Leben führen.
13. Welche Spielideen eignen sich für blinde Hunde?
Suchspiele mit Futter, Fährtenarbeit oder Spielzeug mit Duft oder Geräuschen fördern die Nasenarbeit und halten den Hund geistig fit.
14. Wie schnell kann ein Hund erblinden?
Das hängt von der Ursache ab. Manche Erkrankungen wie Glaukom können innerhalb weniger Stunden zur Erblindung führen, während altersbedingte Katarakte oft langsam fortschreiten.
15. Ist Augenpflege bei älteren Hunden besonders wichtig?
Ja. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Katarakt oder andere Augenprobleme. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und tägliche Kontrolle sind besonders wichtig.