
Schweizer Schäferhund (Berger Blanc Suisse): Herkunft, Charakter, Erziehung & Pflege im Überblick
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Schweizer Schäferhund – Herkunft, Charakter und Wissenswertes
Der Schweizer Schäferhund erfreut sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Mit seinem freundlichen Wesen, seiner hohen Intelligenz und seinem markanten weißen Fell gehört er zu den faszinierendsten Hunderassen Europas. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Geschichte, Varianten, Gesundheit, Erziehung, Ernährung und die Frage, ob Schweizer Schäferhunde gefährlich sind.
Herkunft und Geschichte des Schweizer Schäferhundes
Die Wurzeln des Schweizer Schäferhundes liegen eng beim Deutschen Schäferhund. Ende des 19. Jahrhunderts traten vereinzelt weiße Schäferhunde in Deutschland und der Schweiz auf. Während diese in Deutschland lange Zeit nicht zur Zucht zugelassen waren, fanden sie in der Schweiz großen Anklang.
1973 wurde der weiße Schäferhund in die USA exportiert und als „White Shepherd“ bekannt. Erst Ende des 20. Jahrhunderts begann man in Europa wieder systematisch, mit weißen Schäferhunden zu züchten. 2002 erkannte die FCI (Fédération Cynologique Internationale) den Berger Blanc Suisse offiziell als eigenständige Rasse an.
Varianten des Schweizer Schäferhundes
Der Schweizer Schäferhund (Berger Blanc Suisse) ist heute in zwei Fellvarianten erhältlich:
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Langstockhaar: dichteres, langes Fell mit üppiger Unterwolle
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Stockhaar: mittellanges, glattes Fell, pflegeleichter und robuster
Beide Varianten teilen denselben Charakter: freundlich, arbeitswillig und loyal.
Typische Eigenschaften und Charakter
Der Schweizer Schäferhund gilt als:
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Intelligent & lernfreudig – ideal für Hundesport, Rettungsarbeit und als Familienhund
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Menschenbezogen – er bindet sich eng an seine Bezugspersonen
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Sensibel – reagiert auf Tonfall und Körpersprache
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Aktiv – benötigt viel Bewegung und geistige Auslastung
Sein freundliches Wesen macht ihn zu einem geschätzten Familienhund. Er ist kinderlieb und in der Regel sehr sozial, wenn er von klein auf gut sozialisiert wird.
Typische Krankheiten des Schweizer Schäferhundes
Wie viele große Hunderassen ist auch der Schweizer Schäferhund anfällig für bestimmte Krankheiten:
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Hüftgelenksdysplasie (HD)
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Ellenbogendysplasie (ED)
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Degenerative Myelopathie (DM) – eine neurologische Erkrankung
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Allergien und Hautprobleme (teils durch empfindliche Haut)
Eine seriöse Zucht legt Wert auf Gesundheitsuntersuchungen, sodass viele dieser Risiken reduziert werden können.
Erziehung des Schweizer Schäferhundes
Die Erziehung sollte konsequent, aber liebevoll erfolgen. Schweizer Schäferhunde sind sensibel und reagieren schlecht auf harte Methoden. Empfehlenswert ist:
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Frühe Sozialisierung mit Menschen, Hunden und Umweltreizen
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Positive Bestärkung statt Strafen
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Viel geistige Beschäftigung (z. B. Apportieren, Suchspiele, Agility)
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Klare Strukturen und Regeln im Alltag
Mit der richtigen Erziehung entwickelt er sich zu einem loyalen, ausgeglichenen Begleiter.
Ernährung: Worauf man achten sollte
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für Gesundheit und Lebensfreude. Für Schweizer Schäferhunde gilt:
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Hochwertiges Hundefutter (Fleischanteil hoch, wenig Füllstoffe)
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Angepasste Energiezufuhr – da sie aktiv sind, brauchen sie oft mehr Eiweiß
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Gelenkunterstützende Zusätze (z. B. Glucosamin, Omega-3-Fettsäuren)
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Aufteilung in mehrere Mahlzeiten zur Vermeidung von Magendrehung
Sowohl Trocken- als auch Nassfutter oder BARF können geeignet sein, wenn sie bedarfsgerecht zusammengestellt werden.
Sind Schweizer Schäferhunde gefährlich?
Die Frage, ob ein Schweizer Schäferhund gefährlich ist, wird oft gestellt – vor allem, weil er eng mit dem Deutschen Schäferhund verwandt ist, der manchmal als „Schutzhund“ gilt.
Neutral betrachtet gilt:
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Von Natur aus ist der Schweizer Schäferhund nicht gefährlich.
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Aggressionen sind in seriöser Zucht nicht erwünscht.
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Wie bei jeder Hunderasse hängt das Verhalten stark von Erziehung, Sozialisation und Haltung ab.
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Wird er falsch gehalten (z. B. Unterforderung, Isolation, Härte), kann er problematisches Verhalten entwickeln.
In den meisten Familien zeigt er sich jedoch als treuer, sanftmütiger und kinderfreundlicher Hund.
Fazit
Der Schweizer Schäferhund (Berger Blanc Suisse) ist ein vielseitiger, loyaler und intelligenter Hund. Seine Geschichte, die enge Bindung zu seiner Familie, sein sensibles Wesen und sein elegantes Erscheinungsbild machen ihn zu einem besonderen Begleiter.
Wer sich für einen Schweizer Schäferhund entscheidet, sollte sich seiner hohen Ansprüche an Erziehung, Bewegung und geistige Beschäftigung bewusst sein. Dann wird er mit einem ausgeglichenen, liebevollen und zuverlässigen Partner belohnt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Schweizer Schäferhund
1. Wie groß wird ein Schweizer Schäferhund?
Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 60–66 cm, Hündinnen ca. 55–61 cm. Das Gewicht liegt zwischen 25 und 40 kg, abhängig von Geschlecht und Fellvariante.
2. Wie alt werden Schweizer Schäferhunde?
Die Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei 10 bis 14 Jahren, bei guter Pflege und gesunder Zucht sogar länger.
3. Ist ein Schweizer Schäferhund ein Familienhund?
Ja, er ist sehr familienfreundlich, kinderlieb und menschenbezogen. Er benötigt jedoch konsequente Erziehung, ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung.
4. Wie viel Bewegung braucht ein Schweizer Schäferhund?
Mindestens 2 Stunden Bewegung pro Tag sind empfehlenswert. Zusätzlich sollte er mit Suchspielen, Hundesport oder Gehorsamsübungen geistig gefordert werden.
5. Haaren Schweizer Schäferhunde stark?
Ja, besonders im Fellwechsel zweimal jährlich. Regelmäßiges Bürsten hilft, lose Haare zu entfernen und Haut sowie Fell gesund zu halten.
6. Kann man Schweizer Schäferhunde in einer Wohnung halten?
Grundsätzlich ja, solange er genügend Auslauf, geistige Auslastung und Beschäftigung bekommt. Ideal ist aber ein Haus mit Garten.
7. Sind Schweizer Schäferhunde für Anfänger geeignet?
Nur bedingt. Sie sind sensibel und intelligent, was eine erfahrene und konsequente Erziehung erfordert. Anfänger sollten sich professionelle Unterstützung durch Hundetrainer holen.
8. Was kosten Schweizer Schäferhunde?
Bei seriösen Züchtern liegt der Preis für einen Welpen meist zwischen 1.500 und 2.500 Euro, abhängig von Zuchtlinien und Gesundheitsuntersuchungen.