Ein großer Mastiff mit falbfarbenem Fell und schwarzer Maske sitzt auf einer grünen Wiese. Der Hund wirkt kräftig, muskulös und blickt aufmerksam in die Kamera.

Mastiff – Herkunft, Geschichte, Gesundheit, Pflege, Ernährung & Kosten im großen Rasseportrait

Mastiff – Herkunft, Geschichte, Gesundheit, Kosten, Pflege & Ernährung

Mastiff – Der sanfte Riese mit jahrtausendealter Geschichte

Das umfassende Rasseporträt: Herkunft, Geschichte, Linien, Lebenserwartung, typische Krankheiten, Pflege, Farben, Ernährung, Kosten, Erziehung – inklusive Praxis-Tipps.

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Herkunft & Geschichte

Die Ursprünge des Mastiffs reichen bis in die Antike. Quellen aus Babylonien, Ägypten und Rom erwähnen großrahmige Hunde, die dem heutigen Mastiff ähneln. In Europa – insbesondere in England – wurde der Mastiff über Jahrhunderte als Wach- und Schutzhund eingesetzt, später zunehmend als ruhiger Familienbegleiter.

Antike

Verwendung als Kriegs- und Jagdhund; bewachte Lager und Güter.

Mittelalter

Wachhund auf Burgen und Höfen; Selektion auf Größe, Mut und Gelassenheit.

Neuzeit

Vom Schutz- zum Familienhund: Schwerpunkt auf Wesen, Sozialverträglichkeit und Gesundheit.

Linien & verwandte Rassen

Unter dem Oberbegriff „Mastiff“ existieren verschiedene Linien und nah verwandte Schläge. Sie teilen robuste Substanz, beeindruckende Größe und ein grundsätzlich ruhiges Wesen, unterscheiden sich aber in Zuchtzielen und Optik.

  • Englischer Mastiff: Der „klassische“ Mastiff – sehr groß, schwer, sanftmütig.
  • Spanischer Mastiff: Herdenschutzhund, rustikal, eigenständig.
  • Neapolitanischer Mastiff: Markante Falten, schwere Belefzung.
  • Tibet Mastiff: Urtyp aus Asien mit starkem Schutztrieb.

Wesen & Eignung

Der Mastiff ist ein vorbildlicher „sanfter Riese“: ruhig, gelassen, menschenbezogen und wachsam ohne Aggression. Mit früher Sozialisierung ist er ein verlässlicher Familienhund, der Nähe zu seinen Menschen sucht.

  • Familie: Anhänglich, tolerant, kinderfreundlich (unter Aufsicht).
  • Alltag: Geringer Bewegungsdrang, aber tägliche Spaziergänge sind Pflicht.
  • Erfahrung: Für Halter mit Gefühl für große, kräftige Hunde.

Lebenserwartung

Große Rassen altern schneller. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 6–10 Jahre. Gewichtsmanagement, angepasste Bewegung, gute Zucht und regelmäßige Vorsorge können die Lebensqualität deutlich steigern.

Gesundheit & typische Krankheiten

Wie viele großrahmige Hunde ist der Mastiff für bestimmte Erkrankungen prädisponiert. Regelmäßige Vorsorge und seriöse Zucht (mit Gesundheitsnachweisen) sind entscheidend.

Häufige Themen

  • Hüft- & Ellbogendysplasie (HD/ED): Gelenkfehlentwicklungen durch Größe/Gewicht.
  • Magendrehung (GDV): Lebensbedrohlich; mehrere kleine Mahlzeiten, Ruhe nach dem Fressen.
  • Herzerkrankungen: z. B. dilatative Kardiomyopathie.
  • Arthrose: Besonders im Alter; Gewichtsreduktion & gelenkschonende Bewegung helfen.
  • Augenliderkrankungen: Entropium/Ektropium möglich.
  • Hautfaltenpflege: Feucht halten vermeiden, regelmäßig reinigen.

Prävention & Checkliste

  • Zucht nur mit HD/ED-Röntgen & Herzchecks der Elterntiere.
  • Gewichtskontrolle; Body-Condition-Score im Blick behalten.
  • Aktivität: 2–3 moderate Runden täglich, gelenkschonend.
  • Fütterung: 2–3 Mahlzeiten/Tag, Anti-Schling-Napf, Fresspausen vor Aktivität.
  • Vorsorge: 1–2× jährlich großer Gesundheitscheck.
  • Versicherung: OP-/Krankenversicherung für Großrassen empfehlenswert.

Pflege & Haltung

Der Mastiff hat kurzes Fell und ist in der Fellpflege unkompliziert – der Alltag erfordert dennoch Planung, vor allem wegen Größe und Speichel.

Fell & Hygiene

  • 1×/Woche bürsten; im Fellwechsel öfter.
  • Lefzen & Maulwinkel täglich säubern (Sabber!).
  • Krallen, Ohren & Zähne regelmäßig checken.

Wohnsituation

  • Viel Platz & rutschfeste Böden.
  • Bequemer, großer Liegeplatz; Treppen vermeiden.
  • Ruhiger Rückzugsort ohne Durchzug.

Bewegung

  • Moderate Spaziergänge; keine Marathonläufe.
  • Gelenkschonendes Training (Wasserlaufband, Schwimmen).
  • Welpen langsam aufbauen: Wachstum & Gelenke schützen.

Farben

Anerkannte Farben beim Mastiff sind Hellfalb, Apricot und Gestromt – jeweils mit dunkler, meist schwarzer Maske.

Ernährung

Die Fütterung großer Hunde erfordert Struktur und Qualität. Der Energiebedarf variiert stark nach Alter, Aktivität und Stoffwechsel.

  • Mahlzeiten: 2–3 pro Tag; langsames Fressen fördern (Anti-Schling-Napf).
  • Futterarten: Hochwertiges Trocken-/Nassfutter oder ausgewogenes BARF.
  • Zusätze: Omega-3, Glucosamin/Chondroitin, ggf. Grünlippmuschel; nur bei Bedarf und nach Rücksprache.
  • Wasser: Stets frisch; nach Fressen/Trinken Ruhephase einplanen.

Hinweis: Portionsmengen (z. B. 1,5–2 kg/Tag) sind nur grobe Richtwerte. Immer am individuellen Bedarf orientieren und regelmäßige Gewichtskontrollen durchführen.

Kosten

Posten Richtwert Hinweise
Anschaffung (Züchter) 1.800–3.500 € Mit Gesundheitsnachweisen (HD/ED/Herz), Papieren, Sozialisation.
Erstausstattung 300–500 € XXL-Bett, stabile Näpfe, breite Leinen/Geschirr, Transport.
Futter/Monat ca. 150–250 € Qualitätsfutter, Mengen nach Bedarf.
Vorsorge/Monat (Ø) 20–40 € Impfungen, Wurmkuren, Parasitenprophylaxe (aufs Jahr gerechnet).
Tierarztkosten (Alter/Krankheit) variabel, oft hoch OP-/Krankenversicherung empfehlenswert.

Erziehung & Training

  • Frühe Sozialisierung: Geräusche, Menschen, Hunde, Umweltreize.
  • Methodik: Ruhig, konsequent, positiv verstärken – ohne Härte.
  • Leinenführigkeit: Früh trainieren; Körperkraft nicht unterschätzen.
  • Impulskontrolle: Ruheübungen, Matten-Training, kontrollierte Kontakte.
  • Alltagssicherheit: Rückruf, Abbruchsignal, zuverlässige Grundkommandos.

FAQ: Häufige Fragen zum Mastiff

Ist der Mastiff ein guter Familienhund?
Ja – bei guter Sozialisation ist er liebevoll und geduldig. Aufgrund seiner Größe sind klare Regeln und Aufsicht wichtig.
Wie viel Bewegung braucht ein Mastiff?
Mehrere moderate Spaziergänge täglich. Überlastung und Sprünge vermeiden, besonders im Wachstum.
Haart der Mastiff?
Ja, saisonal verstärkt. Regelmäßiges Bürsten reduziert Haarverlust im Haus.
Kann ein Mastiff in einer Wohnung leben?
Nur bedingt. Platz, Aufzug und rutschfeste Böden sind ausschlaggebend; ein Haus mit ebenerdigem Zugang ist ideal.

© 2025 www.petsation.de · Redaktion: Hundewissen · Aktualisiert am 19.09.2025

Dieser Artikel ersetzt keine tierärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Fragen wende dich bitte an deine Tierarztpraxis.

FAQ zum Mastiff – Häufig gestellte Fragen

Wie alt wird ein Mastiff?

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mastiffs liegt bei 6–10 Jahren. Mit guter Zucht, gesunder Ernährung und tierärztlicher Betreuung sind auch über 10 Jahre möglich.

Ist der Mastiff ein guter Familienhund?

Ja, Mastiffs gelten als sanfte Riesen. Sie sind treu, kinderlieb und ausgeglichen, benötigen aber Platz und erfahrene Halter.

Wie groß und schwer wird ein Mastiff?

Ein ausgewachsener Mastiff erreicht oft eine Schulterhöhe von 70–80 cm und ein Gewicht von 70 bis über 100 kg.

Welche typischen Krankheiten treten beim Mastiff auf?

Häufig sind Hüft- und Ellbogendysplasie, Magendrehung, Herzprobleme, Arthrose und Augenkrankheiten wie Entropium.

Wie hoch sind die Kosten für einen Mastiff?

Die Anschaffung kostet zwischen 1.800 und 3.500 €. Monatlich fallen ca. 150–250 € für Futter an, plus Tierarzt- und Versicherungskosten.

Wie viel Futter benötigt ein Mastiff pro Tag?

Ein erwachsener Mastiff benötigt bis zu 1,5–2 kg Futter täglich, aufgeteilt in mehrere Mahlzeiten, um Magendrehungen vorzubeugen.

Welche Fellfarben gibt es beim Mastiff?

Typische Farben sind Hellfalb, Apricot und Gestromt, jeweils mit schwarzer Maske. Kleine weiße Abzeichen sind erlaubt.

Ist der Mastiff ein Anfängerhund?

Nein. Aufgrund seiner Größe, Kraft und seines Schutzinstinkts ist er nur für erfahrene Hundehalter geeignet.

Wie viel Bewegung braucht ein Mastiff?

Der Mastiff ist kein Sporthund. Er benötigt tägliche Spaziergänge und moderate Bewegung, jedoch keine extremen Belastungen.

Sabbert ein Mastiff viel?

Ja, Mastiffs sind für starkes Sabbern bekannt. Halter sollten darauf eingestellt sein, regelmäßig Lefzen und Speichel zu reinigen.

Wie pflegeintensiv ist das Fell eines Mastiffs?

Das kurze Fell ist pflegeleicht. Wöchentliches Bürsten reicht aus, während des Fellwechsels kann mehr Pflege nötig sein.

Kann ein Mastiff in einer Wohnung gehalten werden?

Nein, er benötigt viel Platz und eignet sich besser für Häuser mit Garten. Enge Wohnungen sind nicht artgerecht für diese Rasse.

Wie erzieht man einen Mastiff am besten?

Mit Geduld, Konsequenz und positiver Verstärkung. Frühzeitige Sozialisation ist besonders wichtig, um seinen Schutztrieb zu kontrollieren.

Wie unterscheidet sich der Mastiff von anderen Mastiff-Rassen?

Der Englische Mastiff ist größer und schwerer, während Spanische und Tibet Mastiffs stärker als Herdenschutzhunde gezüchtet wurden.

Braucht ein Mastiff eine Hundekrankenversicherung?

Sehr empfehlenswert. Aufgrund seiner Größe können OPs und Behandlungen teuer werden. Eine Versicherung schützt vor hohen Kosten.

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