Informationsgrafik über die häufigsten Katzenkrankheiten. Links Text mit Stichpunkten zu Katzenschnupfen, Katzenseuche, FIV/FeLV, Niereninsuffizienz und Parasiten. Rechts Großaufnahme eines getigerten Katers mit aufmerksamem Blick auf hellem Hintergrund

Die häufigsten Katzenkrankheiten – Symptome, Therapie, Kosten & Vorbeugung

Die häufigsten Katzenkrankheiten: erkennen, behandeln, vorbeugen & Kosten

Die häufigsten Katzenkrankheiten – Symptome, Ursachen, Therapie, Kosten & Vorbeugung

Katzen wirken robust, doch viele Erkrankungen bleiben lange unentdeckt. Dieser Leitfaden zeigt die wichtigsten Krankheiten, wie du sie erkennst, welche Rassen besonders betroffen sind, wie die Therapie abläuft, was es kostet und wie du effektiv vorbeugst.

1) Häufige Katzenkrankheiten im Überblick

Infektionskrankheit

Katzenschnupfen

Symptome: Niesen, tränende/verklebte Augen, Fieber, Appetitverlust.

Ursachen: Herpes- & Caliciviren, häufig bakterielle Sekundärinfektionen.

Therapie: Unterstützend (Inhalation, Flüssigkeit), ggf. Antibiotika, Virostatika, Immunmodulatoren.

Richtkosten: 80–300 € (ambulant), bei Komplikationen höher.

Prävention: Impfung, Stressreduktion, Hygiene.

Hochansteckend

Katzenseuche (Panleukopenie)

Symptome: Starkes Erbrechen, blutiger Durchfall, Fieber, schnelle Verschlechterung.

Ursache: Parvovirus.

Therapie: Stationäre Intensivpflege (Infusionen, Antiemetika, Antibiotika).

Richtkosten: 300–1000 € (stationär).

Prävention: Grundimmunisierung + Auffrischung.

Retroviren

Feline Leukose (FeLV)

Symptome: Immunschwäche, Gewichtsverlust, Anämie, Tumoren.

Ursache: FeLV, Übertragung über Speichel/Blut.

Therapie: Keine Heilung; symptomorientiert, Infektkontrolle.

Richtkosten: fortlaufend 50–200 €/Monat je nach Bedarf.

Prävention: Impfung, kontrollierter Freigang.

Retroviren

FIV (Katzen-AIDS)

Symptome: Gingivitis/Stomatitis, Abmagerung, rezidivierende Infekte.

Ursache: FIV, meist durch Bissverletzungen.

Therapie: Symptomatisch, Schmerz- & Entzündungsmanagement, Hygiene.

Richtkosten: 30–150 €/Monat.

Prävention: Kastration, Revierkämpfe vermeiden, Freigang einschränken.

Organerkrankung

Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

Symptome: Polydipsie/Polyurie, Gewichtsverlust, stumpfes Fell, Übelkeit.

Ursachen: Altersbedingte Veränderungen, Genetik, sekundäre Faktoren.

Therapie: Nierendiät, Phosphatbinder, Blutdrucksenker, ggf. Infusionen.

Richtkosten: 50–200 €/Monat; akute Krisen zusätzlich.

Prävention: Blut-/Urin-Check ab 7 Jahren, hochwertiges Futter, Hydration.

Stoffwechsel

Diabetes mellitus

Symptome: Viel trinken/urinieren, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Heißhunger.

Ursachen: Übergewicht, Insulinresistenz, genetische Komponente.

Therapie: Insulin, kohlenhydratreduzierte Diät, Gewichtsmanagement.

Richtkosten: 50–100 €/Monat (Teststreifen, Insulin, Kontrollen).

Prävention: Idealgewicht, Bewegung, geeignete Fütterungspläne.

Parasiten

Parasiten (Flöhe, Würmer, Milben)

Symptome: Juckreiz, Haarausfall, Hautläsionen, Magen-Darm-Beschwerden.

Therapie: Spot-ons/Oralia, Entwurmung, Umgebungsbehandlung.

Richtkosten: 10–50 € pro Anwendung.

Prävention: Regelmäßige Prophylaxe & Kotuntersuchungen.

2) Rassespezifische Risiken: Wer ist besonders betroffen?

  • Perser & Britisch Kurzhaar: erhöhte Rate an PKD (polyzystische Nieren).
  • Maine Coon: Prädisposition für HCM (hypertrophe Kardiomyopathie).
  • Siamkatzen: Neigung zu Atemwegsproblemen und bestimmten Tumoren.
  • Bengal & Abessinier: Risiko für erbliche Augenerkrankungen (z. B. PRA).
  • Norwegische Waldkatze: genetische Stoffwechselstörung GSD IV.

Tipp beim Kauf: Nur von seriösen Züchtern mit Gesundheitsnachweisen (HCM/PKD-Screening, genetische Tests).

3) Wie entstehen Katzenkrankheiten?

  • Infektionen: Viren, Bakterien, Parasiten – besonders bei Freigängern.
  • Genetik: Erbkrankheiten und rassetypische Dispositionen.
  • Alter: Degenerative Veränderungen (Nieren, Herz, Zähne).
  • Umwelt & Haltung: Stress, schlechte Hygiene, Fehlernährung.

4) So läuft die Diagnose & Therapie beim Tierarzt ab

  1. Anamnese & Untersuchung: Abhören, Palpation, Temperatur, Maul/Zähne.
  2. Labordiagnostik: Blutbild, Chemie, Urin; bei Bedarf PCR/Serologie.
  3. Bildgebung: Röntgen/Ultraschall, ggf. Echokardiografie (HCM), Dentalröntgen.
  4. Therapieplan: Medikamente, Infusionen, Diät, ggf. Operationen.
  5. Nachsorge: Re-Checks, Monitoring (Gewicht, Trinkmenge, Blutzucker), Heimprotokolle.

5) Kostenübersicht (Richtwerte)

Leistung / Erkrankung Typische Maßnahmen Richtkosten
Impfungen (jährlich) Basis: Schnupfen/Seuche, optional FeLV 40–80 €
Einfache Infekte Untersuchung, Basismedikation 50–200 €
Katzenschnupfen Medikamente, Kontrolle 80–300 €
Katzenseuche Stationär, Infusion, Monitoring 300–1000 €
Chronische Erkrankungen Langzeitmedikation, Diät, Kontrollen 50–200 €/Monat
Operationen Narkose, OP, Nachsorge 300–2000 €

Wichtig: Preise variieren nach Region, Praxis & Schweregrad. Eine Tierkrankenversicherung kann hohe Kosten abfedern.

6) Vorbeugung: Das kannst du tun

  • Impfungen: Grundimmunisierung & Auffrischungen gemäß Tierarztplan.
  • Parasitenprophylaxe: Spot-ons/Tabletten, Kotchecks, Umgebungspflege.
  • Ernährung & Gewicht: Alters- und bedarfsgerechtes Futter, regelmäßiges Wiegen.
  • Vorsorgechecks: jährlich; ab 7 Jahren halbjährlich inkl. Blut/Urin.
  • Stressarm leben: Rückzugsorte, Beschäftigung, Mehrkatzen-Management.
  • Hygiene: saubere Näpfe, Toiletten, Wohnumgebung.

7) Häufige Fragen (FAQ)

Welche Symptome sind Alarmzeichen?

Appetitverlust, Fieber, Atemwegsprobleme, Erbrechen/Durchfall, vermehrtes Trinken/Urinieren, Gewichtsverlust, Apathie, schmerzbedingtes Verhalten.

Ab wann sollte ich zum Tierarzt?

Bei starken oder länger als 24–48 Stunden anhaltenden Symptomen, bei Apathie, Blut im Stuhl/Erbrechen, Atemnot oder sehr jungen/alten Tieren sofort.

Wie oft impfen?

Grundimmunisierung im Kittenalter, anschließend gemäß Risikoprofil und Tierarzt-Empfehlung Auffrischungen (meist jährlich bis dreijährlich je Vakzine).

Freigang ja oder nein?

Freigang erhöht Infektions- & Verletzungsrisiken. Bei Freigängern sind konsequente Impfungen, Parasitenkontrolle und Kastration besonders wichtig.

Was gehört in die Hausapotheke für Katzen?

Wunddesinfektion, Zeckenzange, Thermometer, Einwegspritzen für Flüssigkeitseingabe (ohne Nadel), Verbandsmaterial, Notfallnummer Tierarzt/Notdienst.

© 2025 – Ratgeber Haustiergesundheit. Alle Angaben ohne Gewähr; bei Verdacht auf Erkrankung stets tierärztlich abklären.

❓ Häufig gestellte Fragen zu Katzenkrankheiten (FAQ)

Welche Symptome deuten bei Katzen auf eine Krankheit hin?

Typische Anzeichen sind Appetitverlust, Fieber, Niesen, tränende Augen, Erbrechen, Durchfall, übermäßiger Durst, Gewichtsverlust und Apathie.

Welche sind die häufigsten Katzenkrankheiten?

Katzenschnupfen, Katzenseuche, FIV, FeLV, Niereninsuffizienz, Diabetes und Parasitenbefall gehören zu den am weitesten verbreiteten Katzenkrankheiten.

Welche Katzenrassen sind besonders anfällig für Krankheiten?

Perser (PKD), Maine Coon (HCM), Siam (Atemwegserkrankungen), Bengal & Abessinier (Augenerkrankungen), Norwegische Waldkatze (GSD IV).

Wie erkenne ich Katzenschnupfen?

Katzenschnupfen äußert sich durch Niesen, verklebte Augen, Nasenausfluss, Fieber und Appetitverlust. Unbehandelt kann er chronisch werden.

Wie wird Katzenseuche behandelt?

Durch intensive Infusionstherapie, Antibiotika und stationäre Betreuung. Ohne Impfschutz ist die Krankheit oft tödlich.

Ist FIV (Katzen-AIDS) heilbar?

Nein. Die Therapie ist symptomatisch: Immunsystem stärken, Infektionen behandeln, stressarme Haltung sicherstellen.

Welche Kosten entstehen bei Katzenkrankheiten?

Einfache Behandlungen kosten 50–200 €, chronische Krankheiten 50–200 € monatlich, Operationen bis 2000 €.

Wann sollte ich mit meiner Katze zum Tierarzt?

Immer bei anhaltenden Symptomen (mehr als 24 Stunden), Atemnot, Blut im Stuhl/Erbrechen oder Apathie sofort.

Wie kann ich Katzenkrankheiten vorbeugen?

Durch Impfungen, Parasitenprophylaxe, gesunde Ernährung, Gewichtskontrolle, Hygiene und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Wie oft sollte meine Katze geimpft werden?

Grundimmunisierung im Kittenalter, Auffrischungen jährlich bis alle drei Jahre – je nach Impfstoff und Risikoprofil.

Können Katzen an Diabetes erkranken?

Ja. Vor allem übergewichtige Katzen. Typische Symptome: viel trinken, häufig urinieren, Gewichtsverlust.

Wie erkenne ich Nierenprobleme bei meiner Katze?

Starker Durst, häufiges Urinieren, stumpfes Fell, Gewichtsverlust. Diagnose durch Blut- und Urintests beim Tierarzt.

Sind Katzenparasiten gefährlich?

Ja. Flöhe, Würmer und Milben verursachen Juckreiz, Blutarmut oder Magen-Darm-Erkrankungen und können auch Menschen befallen.

Braucht jede Katze eine Krankenversicherung?

Nicht zwingend, aber sie kann hohe Kosten bei Operationen oder chronischen Erkrankungen abdecken und Haltern Sicherheit geben.

Wie alt werden kranke Katzen mit guter Therapie?

Viele Katzen mit chronischen Krankheiten wie CNI oder Diabetes können mit der richtigen Behandlung viele Jahre beschwerdearm leben.

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